18.04.1921
geboren in Coesfeld im Münsterland
1940
Abitur in Münster
1940-43
Graphikstudium an der Meisterschule für Kunst und Handwerk in Münster bei Professor Hans Pape
1943-45
Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Prag
Flucht nach Deutschland
1946-49
Studium an der staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei den Professoren Wilhelm Schmurr, Otto Pankok und Ewald Mataré
(Grafik, Malerei und Bildhauerei)
gestorben am 02.10.2009 in Weißenseifen
Bilder
- Frühjahr 1974 – 18x20cm
- Ohne Titel – 21,5x21cm
- Ohne Titel – 23x27cm
- Ohne Titel – 22×21,5cm
Die abgebildeten Arbeiten von Antonia Berning befinden sich in privaten Sammlungen. Fotos: Privat
Textauszug aus „Antonia Berning – Gemälde aus den Jahren 1985-1990“
Zur Ausstellung in Weißenseifen 2014
Noch einmal wagte Antonia Berning einen Neuanfang als sie 1949 wieder ihren Rucksack packte und aus dem kriegswunden Rheinland hier in die Waldeinsamkeit von Weißenseifen zog. Zurück zur Natur: Das bedeutete unter dem schrecklichen Eindruck gerade erlebter Entmenschlichung und Zerstörung: zurück zu sich selbst, zurück zur eigenen Menschlichkeit.
Weißenseifen gilt gemeinhin als anthroposophische Künstlersiedlung. Rudolf Steiners anthroposophische Lehren waren Antonia Berning, wie sie immer wieder betonte, allerdings als Doktrin -wie jede Doktrin- wesensfremd. In ihrem Rückzug in die Natur, in ihrer Nähe zu organischen Formen drückt sich mir eher das alte romantische Welt- und Selbstverständnis aus, in der Natur die eigene und der Welt Seele zu spüren. Um es mit den Worten des empfindsamen Novalis zu sagen: „Fern vom Weltgetümmel“, war wohl auch Antonio Berning in Weißenseifen „dem Himmel näher“.
Bis zu ihrem Tod im Jahr 2009 hat Antonia Berning diesen Weg zu sich selbst nie mehr verlassen. Ihr Weg zu sich selbst ist ihr Weg in die Farbe und ihr Farbtun. Wenn wir von Antonia Bernings Bildern sprechen, sprechen wir vor allem von der Farbe. Antonia Bernings Bilder sind große Farbklänge, in denen sie ihr Wissen um die Welt und um sich selbst veräußert. Auch wenn alle ihre Bilder naturgemäß auch gestisch sind, so bleibt die Geste doch nur Erfüllungsgehilfin, die mal schwungvoll, mal zart, ein andermal tiefsinnig, zuweilen sogar zornig, der Farbe zum Leben verhilft. Die Farbe, das war Antonia Bernings Land, ein weites, bisweilen unwegsames Land, das dennoch ihre Sprache sprach, in dem sie Schöpferin wie Einsiedlerin war, und in dem sie mit ihren Träumen, Ängsten und Hoffnungen unentwegt unterwegs war. …
© Eva Maria Reuther
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