Petra Ellert


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1949
geboren in Düsseldorf
1968-1973
Goldschmiedelehre an der Werkkunstschule Krefeld und Studium der Produktgestaltung an der Fachhochschule Niederrhein Krefeld
1973-1976
Studium der Bildhauerei an der Akademie der Schönen Künste in Florenz
1992/96/97/2002
Dozentin für plastisches Gestalten an der Sommerakademie Paderborn
1999
Gastkünstlerin für Szenografie und Ausstellungsgestaltung, Musikhochschule „Franz Liszt“, Weimar
2003
Gastkünstlerin für Kostüm, Bühnenbild und Szenografie, Musikhochschule „Franz Liszt“, Bauhaus-Universität, Weimar; Kurt-Weill-Festival, Dessau
2006
Artist in Residence, Department of Fine Arts, Monash University, Melbourne, Australia
2013
Aufenthalt in der Cité internartionale des Arts, Paris
lebt und arbeitet in Düsseldorf


Bilder

Fotos: Norbert Faehling


Texte

Textauszug: Weisse Magie

Die Welt muss einem immer wieder fremd werden, erst dann kippt sie um. Handke nennt das die Erschaffung von „Ursprungsbildern“. […]

Petra Ellert hat sie nun mit diesem Material erschaffen, ihre Ursprungsbilder; hat, indem sie Papier plastisch macht, ihre Angst vor der Leere überwunden, hat ihr ganz persönlich kreatives etwas gefunden, hat wie durch das Material schweifende freie Radikale ihren Werkstoff, weißes Papier, total neu erfunden: Bläht es auf, macht Schlitze, Risse, Löcher, zerpflückt, zerknüllt, zerreißt es, weicht es auf, erhärtet es, klebt es zusammen mit Fotos, Zeichnungen, Kladden, stellt es unter Glaskolben, gibt ihm neue Strukturen, führt dieses flache, zweidimensionale Material über in eine dritte Dimension, indem sie, man könnte, fast sagen, dessen Gedanken heraus- und ihre hineinschneidet. Ein Entstellungsprozess also. Aber durch diesen Prozess zur neuen Kenntlichkeit entstellt, zur Wirklichkeit, zur Wiedererkennung.

Durch ihre radikale Behandlung des Urstoffs aller Kultur, dem Papyrus, bekommt dieser in ihren plastischen Arbeiten aus Papier eine ungewohnte, innere Kraft, einen scharfen, manchmal sogar kabarettistischen Biss, ja, eine abgründige Magie. Und einen neuen Reichtum. Denn schaut man sich ihre Werke genau an, vor allem die, die wie autistisch unter Glasglocken stehen, ihre dreidimensionalen Porträts mit Hüten und vorgestülpten Augen, ihre Verschnitte von Fotos großer Künstler, die aus ihren Rahmen herauszutreten scheinen, dann erkennt man, dass Petra Ellert mit einem von ihr elaborierten Blatt Papier nicht nur des Betrachters Erkenntnis fordert, sondern sie auch fördert, ihm hilft, seinen Sinn für Wirklichkeit zu schärfen.

© Dr. Paul Bäcker


Links

www.petra-ellert.de


          Künstler


2 Kommentare zu “Petra Ellert

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